Reimagine Burgenland - Die Weine der Region aufwerten

Reimagine Burgenland - Die Weine der Region aufwerten

Der Einladung unserer lieben Freundin Caroline Derler folgend, besuchte ich die Veranstaltung "Reimagine Burgenland".

Bei diesem Event kamen wichtige Persönlichkeiten aus der Weinbranche zusammen, um Strategien zur Verbesserung des Ansehens und der Marktpräsenz der burgenländischen Weine zu diskutieren. Die Diskussionen konzentrierten sich auf regionale Identität, Qualität, Zusammenarbeit und innovative Marketingansätze.

Ein Hauptthema war die Bedeutung der regionalen Identität. Es wurde betont, dass der Antrieb zur Aufwertung der burgenländischen Weine aus der Region selbst kommen muss. Der Erfolg italienischer Weine wie Barolo und Barbaresco, der durch interne Förderung und die Unterstützung italienischer Sommeliers erzielt wurde, wurde als Modell angeführt. Für den Erfolg der burgenländischen Weine sind ähnliche interne Bemühungen notwendig, insbesondere in Städten wie Wien und Berlin.

Die Qualität des Weins ist entscheidend, aber auch seine Herkunft wird für die Verbraucher immer wichtiger. Es wurde dringend dazu geraten, das Burgenland als einheitliche Weinregion zu fördern, anstatt es in kleinere Appellationen zu unterteilen. Dieser einheitliche Ansatz würde das Image der Region und die Wiedererkennbarkeit der Weine verbessern, wodurch burgenländische Weine unterscheidbarer und attraktiver werden.

Die historische Herausforderung des Burgenlands, eine eigenständige Weinidentität zu etablieren, wurde diskutiert. In der Vergangenheit imitierten burgenländische Weine oft französische Stile, aber jetzt gibt es eine Bewegung hin zur Förderung einheimischer Sorten wie Blaufränkisch und Ruster Ausbruch. Diese einzigartigen Weine repräsentieren den authentischen Charakter der Region und sollten in Marketingbemühungen stärker hervorgehoben werden.

Die Zusammenarbeit unter den Winzern und die Aufklärung der jüngeren Generation über die Vorteile der Herstellung herkunftsbezogener Weine wurden als entscheidende Faktoren hervorgehoben. Die Mentorschaft junger Winzer und die Förderung einer Gemeinschaft, die sich auf Qualität und regionale Identität konzentriert, würden eine robuste Zukunft für die burgenländischen Weine sicherstellen.

Das ungenutzte Potenzial der burgenländischen Weißweine, insbesondere des Grünen Veltliners, wurde hervorgehoben. Ein verstärkter Fokus auf die Förderung dieser Weine könnte das Burgenland weiter auszeichnen. Es wurde auch gefordert, den heimischen Markt für Süßweine wiederzubeleben, die eine historische Bedeutung haben, aber derzeit unterbewertet sind.

Die Synergie zwischen Tourismus und Weinmarketing wurde betont. Weintouristen geben typischerweise mehr aus und suchen nach einzigartigen Erlebnissen, was sie für die lokale Wirtschaft wertvoll macht. Kreative und strategische Marketingbemühungen sind erforderlich, um das Weinprofil des Burgenlands zu stärken und mehr Touristen anzuziehen.

Eine bedeutende Herausforderung ist das veraltete Weinklassifikationssystem, das für seine Starrheit kritisiert wurde. Die strengen Kriterien behindern oft Innovationen und entmutigen junge Winzer. Es wurden Reformen gefordert, um zeitgemäße Weinherstellungspraktiken und die Realitäten des Klimawandels besser zu berücksichtigen.

Die Veranstaltung endete mit Optimismus bezüglich der Zukunft der burgenländischen Weinindustrie. Das Potenzial der Region, durch Qualität, Authentizität und strategisches Marketing zu einem globalen Weinführer zu werden, wurde betont. Der kollektive Ehrgeiz besteht darin, die burgenländischen Weine auf der internationalen Bühne zu etablieren.

Während der Veranstaltung wurden mehrere herausragende Weine aus dem Burgenland hervorgehoben, die alle zur reichen und vielfältigen Weinkultur der Region beitragen.

  • Heinrich, Traminer Freyheit ist ein ausdrucksstarker Orangewein, der durch seinen einzigartigen Charakter und seine Komplexität begeistert. Hergestellt aus Traminer-Trauben und in Amphoren gereift, bietet er lebhafte Aromen von Rosenblättern, Litschi und exotischen Gewürzen. Der strukturierte Gaumen des Weins zeigt eine harmonische Balance von Frucht und Tanninen, die zu einem langen, faszinierenden Abgang führt. Er ist ein herausragendes Beispiel für innovativen Weinbau im Burgenland.

  • Krutzler, Deutsch Schützen Blaufränkisch: Bekannt für seine tiefe Farbe und intensiven Aromen von dunklen Beeren, zeichnet sich dieser Blaufränkisch durch seine ausgewogene Säure und feinen Tannine aus. Ein perfektes Beispiel für die kräftigen und geschmackvollen Rotweine der Region.

  • Christian Tschida, Himmel auf Erden: „Himmel auf Erden“, macht dieser Wein seinem Namen alle Ehre mit seiner üppigen Textur und seinem lebendigen Fruchtprofil. Es ist ein Naturwein, der das Wesentliche des burgenländischen Terroirs mit minimaler Intervention einfängt.

  • Kollwentz, Chardonnay Gloria: Kollwentz Chardonnay Gloria ist ein anspruchsvoller Wein, der die Kunst des Weinbaus im Burgenland verkörpert. Dieser elegante Chardonnay besticht durch reiche Aromen von reifem Apfel, Birne und Zitrusfrüchten, die sich mit subtilen Noten von Vanille und gerösteter Eiche aus der sorgfältigen Fassreifung verweben. Der Wein zeichnet sich durch seine cremige Textur und lebendige Säure aus, die einen ausgewogenen und langanhaltenden Abgang bieten. Er zeigt das außergewöhnliche Terroir der Region und die akribische Handwerkskunst des Weinguts Kollwentz.

  • Nittnaus, Gritschenberg Blaufränkisch: Dieser Einzellagen-Blaufränkisch zeichnet sich durch seine Komplexität und Tiefe aus, mit Aromen von Brombeeren, Pflaumen und einem Hauch von Mineralität. Er ist ein Zeugnis für das Potenzial der einzigartigen Weinberge des Burgenlands.

"Reimagine Burgenland" war ein bedeutender Schritt zur Bündelung der Bemühungen, die Weinidentität und Marktpräsenz der Region zu verbessern. Durch den Fokus auf Qualität, die Förderung der regionalen Einzigartigkeit und die Zusammenarbeit ist das Burgenland gut positioniert, um sich einen prominenten Platz in der globalen Weinlandschaft zu sichern.

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