Weinlese beim Weingut Kroiss

Weinlese beim Weingut Kroiss


Meine erste Weinlese im Weingut Kroiss in Sievering, Wien: Ein früher und unvergesslicher Start

Dieses Jahr begann die Weinlese im Weingut Kroiss in Sievering etwas früher als gewöhnlich, bedingt durch die schwierigen Wetterverhältnisse. Die Vorfreude auf meine allererste Ernte in den Weinbergen war groß, und ich hätte nicht ahnen können, dass diese zwei Tage nicht nur von harter Arbeit, sondern auch von unvergesslichen Momenten geprägt sein würden.

Der Start: Tag 1

Der erste Tag begann bereits im Morgengrauen. Am Tag vor der Weinlese machte ich einen Ausflug nach Carnuntum. Um das Erlebnis noch spannender zu gestalten, mietete ich spontan ein Motorrad beim BMW Motorradzentrum Wien. Dank ihrer flexiblen, professionellen und freundlichen Unterstützung wurde diese Idee schnell umgesetzt. Die kurvigen Straßen Richtung Sievering hinaufzufahren, die kühle Morgenluft im Gesicht, war eine wahre Freude und der perfekte Auftakt für den Tag.

Im Weingarten angekommen, stellte ich fest, dass Opa Kroiss – wie immer – bereits als Erster vor Ort war. Nach und nach trafen Freunde, Familienmitglieder und die engagierten Arbeiter ein, und schließlich kamen Roland (Julias Vater) und Franz mit dem Traktor, den Kübeln und den traditionellen Bütten – den großen Traubenkörben. Julia und ihre Mutter zeigten mir geduldig, wie man die Trauben richtig schneidet und worauf man achten muss. Opa nahm es ganz genau und achtete darauf, dass nur die besten Trauben in die Kübel kamen. Am ersten Tag ernteten wir Gemischten Satz (Grüner Veltliner, Grüner Sylvaner und Müller-Thurgau) sowie Zweigelt für Rosé.

 

Die ungarische Erntetruppe, die schon lange für das Weingut arbeitet, war gut eingespielt und sorgte zusammen mit der Familie und den Freunden für einen reibungslosen Ablauf. Obwohl die Arbeit körperlich anstrengend war, entschädigten die schöne Umgebung und die gute Stimmung für alles. Überall summten Insekten – ein Zeichen für das naturverbundene Arbeiten im Weingut Kroiss

 

Nach getaner Arbeit, müde, aber erfüllt, erwartete uns eine wohlverdiente Jause: frische Brote, eiskaltes Wasser und natürlich ein guter Wein aus dem Weingut Kroiss. Nach dieser Pause endete der Tag für uns, doch für die Kroiss-Familie begann die eigentliche Arbeit erst. Die Trauben wurden ins Weingut gebracht und sofort weiterverarbeitet.

Tag 2: Ernte am Hackenberg und Gemeinschaftssinn

Auch der zweite Tag begann früh. Dieses Mal fuhr ich mit Julia im Auto nach Hackenberg, einem weiteren Weingarten der Familie. Natürlich war Opa Kroiss wieder der Erste vor Ort. Das Ernteteam war leicht verändert – es waren neue Gesichter dabei, aber auch einige bekannte vom Vortag. Wir machten uns zügig an die Arbeit, und die Trauben waren in perfektem Zustand: gesund und voller Geschmack. An diesem Tag ernteten wir Grünen Veltliner. Julia erzählte, dass der Zuckergehalt etwas höher war, als sie es sich gewünscht hätte, aber ich bin sicher, dass sie daraus erneut exzellente Weine kreieren wird.

In einer schönen Geste der Nachbarschaftshilfe unterstützten wir anschließend den benachbarten „Herr Doktor“ bei seiner Weinlese. Als Dank lud er uns zu einem köstlichen Mittagessen ein – eine Gelegenheit, neue Kräfte zu tanken, Geschichten auszutauschen und sich besser kennenzulernen. Natürlich durfte auch hier Julias Wein nicht fehlen. Das Essen war mehr als nur eine Mahlzeit, es war ein Moment der Gemeinschaft und Verbundenheit.

Während des Essens erzählte uns Opa Kroiss von der langen Geschichte des Weinguts, der Familientradition und davon, wie stolz er auf seine Kinder und Enkel ist. Diese Worte berührten mich tief und zeigten, wie stark die Verbindung zwischen den Generationen und dem Land ist.

Nach dem gemeinsamen Mittag kehrten wir zurück zum Buschenschank. Die Arbeit für die Kroiss-Familie war jedoch noch lange nicht vorbei – die geernteten Trauben mussten weiterverarbeitet werden, um eines Tages als Wein auf unseren Tischen zu stehen.

Fazit

Die Weinlese im Weingut Kroiss war für mich mehr als nur das Ernten von Trauben; es war ein Eintauchen in eine jahrhundertealte Tradition, in der Familie, Natur und Gemeinschaft im Mittelpunkt stehen. Die harte Arbeit, die gemeinsamen Mahlzeiten und die über Generationen weitergegebenen Geschichten machten diese Erfahrung unvergesslich. Ich freue mich bereits auf den Moment, wenn ich den Wein in der Flasche sehe und weiß, dass ich einen kleinen Teil davon miterlebt habe.

 

/Balazs Eri/

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